Konzert zum Beethoven-Jahr

 

Der September 2020 war für den Verein Kultur 70195 ein ganz besonderer Monat. Mit dem Konzert zum Beethoven-Jahr fand die erste Veranstaltung des Vereins in Botnang statt – und die Premiere war ein echter Ohrenschmaus. Das Silesius-Quartett, das krankheitsbedingt leider ohne Johannes Kaletta auftreten musste, hat die Konzertbesucher im Saal des Bürgerhauses mit einem hochkarätigen Programm begeis­tert. Im ersten Teil traten die Musiker zunächst als Terzett (Michael Hoover, Violine; Katrin Elger, Viola; Jürgen Gerlinger, Violoncello) auf. Das Streichtrio sei eines der Frühwerke Beethovens, erläuterte Katrin Elger dem Publikum. Das Trio beginnt mit einem langsamen Allegro con spirito, steigert sich über das Adagio zum Scherzo mit einer pointierten Dynamik und Rhythmik und endet schließlich in einem rasanten Finale. Beethoven habe bei diesem Trio für die Bratschenstimme Doppelgriffe notiert, erfährt man bei der Recherche zu dem Stück. Kein Wunder also, dass der Zuhörer immer wieder das Gefühl hatte, zwar drei Musiker auf der Bühne zu sehen aber vier zu hören.

Weiter ging es im Program mit dem „Duett mit zwei obligaten Augengläsern“ (Katrin Elger, Bratsche; Jürgen Gerlinger, Violoncello). Der scherzhaft gemeinte Titel dieses reizvollen Kammermusikstückes bezieht sich vermutlich auf zwei brillentragende Ausführende – „genau wir wir”, meinte Elger in der Anmoderation lachend. Das Duett muss Beethoven in jedem Fall für versierte Musiker geschrieben haben – vermutet wird sein Freund Nikolaus von Zmeskall-Doma-novetz, denn der Cellopart ist durchweg anspruchsvoll. Ein weiterer Höhepunkt im Programm des Beethoven-Konzerts.

Nach der Pause spielte das Silesius Quartett verstärkt durch Julia Hoover (Violine), die Tochter von Michael Hoover, das Quartetto I op 18/1. Der erste Satz beginnt mit einem unbeschwert vorwärtsdrängenden Thema. Im zweiten Satz folgt ein wehmütiges Adagio, zu dem Beethoven – wie er selbst einmal äußerte – die Gruft-Szene aus Shake­speares Romeo und Julia inspiriert hat. Ihm folgen das Scherzo und ein Finale, das sich durch seine Heiterkeit auszeichnet. Das Stück, das 1801 veröffentlicht wurde, wird auch als „Portal in die Quartettwelt Beethovens“ bezeichnet. Im Konzert zum Beethoven-Jahr bildete es den fulminanten Schlusspunkt für die gelungene Premiere des Vereins Kultur 70195, die vom Publikum mit viel Beifall belohnt wurde.

Beethoven Konzert

DSC00092
DSC00020
DSC00014
DSC00023
DSC00021
DSC00053
DSC00036
DSC00062
DSC00063
DSC00052
DSC00058
DSC00092 DSC00020 DSC00014 DSC00023 DSC00021 DSC00053 DSC00036 DSC00062 DSC00063 DSC00052 DSC00058